Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft – Die Ernährung unterstützen

Schwangerschaft

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Mit einer Schwangerschaft beginnt ein neuer Lebensabschnitt bei dem sich viel ändert. Der Bauch wird runder, das Kinderzimmer wird geplant, Papa muss sich mehr um Mama kümmern und auch auf die Ernährung sollte mehr geachtet werden, denn in Mamas Bauch isst ein weiteres Lebewesen mit. Über die Nabelschnur wird das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Dabei haben die Kleinen ganz spezielle Bedürfnisse!

Doch oft fällt es Müttern schwer den Mehrbedarf an Vitamin B12, Jod, Eisen, Folsäure und Co. mit der täglichen Ernährung abzudecken, da unsere Lebensmittel immer nährstoffärmer werden und vielen schlicht die Zeit fehlt sich gesund und frisch zu ernähren. Daher empfehlen Ärzte häufig die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während der Schwangerschaft und Stillzeit. Wie sollte also eine gesunde Ernährung in dieser besonderen Zeit aussehen und wo ist eine Ergänzung mit Vitaminen und Mikronährstoffen sinnvoll? Diesen und weiteren Fragen wollen wir nun auf den Grund gehen.

Vorsicht Nährstoffmangel in der Schwangerschaft

Allen Gerüchten zum Trotz, gilt in der Schwangerschaft nicht „essen für zwei“ sondern „Nährstoffaufnahme für zwei“! Die für das gesunde Wachstum eines Babys zusätzlich benötigte Energie beträgt nur um die 250 kcal pro Tag, was in etwa einem Butterbrot entspricht. Der Bedarf an wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien erhöht sich jedoch stark.

Eisen, Magnesium, Fluor oder Kalzium enthalten wichtige Bausteine für den Aufbau und das Wachstum von Zellen und Gewebe und müssen für Mutter und Kind in ausreichender Menge vorhanden sein. So muss die Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft nicht nur die Nährstoffe für die eigenen Mechanismen enthalten, sondern auch die Entwicklung und den Aufbau von Organen und Gehirn des Babys unterstützen. Ebenfalls erhöht sich durch ein Baby das Blutvolumen, wodurch das Blut dünner wird. Dadurch sinkt der Eisenspiegel der Mutter, was auch beim Baby zu Mangelerscheinungen führen kann.

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Doch auch nach der Geburt, ist die Ernährung der Mutter sehr wichtig. Denn der Nährstoffgehalt der Muttermilch hängt maßgeblich von der aufgenommenen Nahrung ab. Nur bei einer Ernährung mit den richtigen Vitalstoffen versorgt die Muttermilch das Neugeborene in ausreichender Menge mit Proteinen, Aminosäuren, Vitaminen, Immunstoffen, Mineralstoffen und Enzymen, die ein Baby zur Verdauung, Immunabwehr und Entwicklung braucht. Daher ist es in der Schwangerschaft und Stillzeit äußerst wichtig einem Mangel an Nährstoffen mit der richtigen Ernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln vorzubeugen.

Papa hört an Mamas Bauch

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Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft

Ein Nährstoffmangel kann während der Schwangerschaft und der Stillphase, die Entwicklung des Babys sowie das Risiko von Krankheiten und Komplikationen steigern. Wir möchten daher im Folgenden jene Nährstoffe, welche in der Schwangerschaft und der Stillphase besonders wichtig sind, vorstellen und auf die Folgen eines Mangels eingehen.

Folsäure für werdende Mütter

Die Folsäure gehört zum Vitamin B Komplex und kommt in grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten, Samen und Hülsenfrüchten vor. Folsäure ist verantwortlich für die Entwicklung, das Wachstum und die Vermehrung von Zellen, sowie für die Bildung von roten und weißen Blutkörperchen. Sie beeinflusst die Zusammensetzung der DNA, unterstützt die Gehirnfunktionen und ist ein Bestandteil der Rückenmarksflüssigkeit.

Da durch das schnelle Wachstum des Säuglings viel Folsäure benötigt wird, nehmen Schwangere oft zu wenig Folsäure durch die Nahrung auf. Gerade in den ersten 12 Schwangerschaftswochen, wo die Zellteilungsrate besonders hoch ist, ist das oft der Fall. Dabei ist Folsäure essenziell für die gesunde Entwicklung des zentralen Nervensystems eines kleinen Menschen und unterstützt beim Baby die Entwicklung und das Schließen des Neuralrohrs (erste Entwicklungsstufe des Nervensystems). So beugt Folsäure u.a. den offenen Rücken vor, was eine schwere Fehlbildung der Wirbelsäure ist.

Um diesen Mangelerscheinungen und Folgen vorzubeugen, empfiehlt sich die Einnahme von Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel bereits ab dem Kinderwunsch.

Vitamin B12 für die Entwicklung des Babys

Ohne Vitamin B12 ist der Abbau von Fettsäuren, die Blutbildung, das Zellwachstum und die Zellteilung nur eingeschränkt möglich. Eine Ernährung mit ausreichend Vitamin B12 ist mit tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten möglich. Da Babys im Gegensatz zu Erwachsenen, nur einen kleinen Vitamin B12-Speicher besitzen, kann es schnell zu einem  Mangel kommen.

Doch gerade Vitamin B12 ist für das Baby während der Schwangerschaft und in der Stillphase sehr wichtig. Neben der allgemeinen Entwicklung unterstützt Vitamin B12 vor allem die Ausbildung des Nervensystems und des Gehirns. Eine gestörte Blutbildung, Entwicklungsverzögerungen, sowie neurologische Störungen wie Reizbarkeit, Krampfanfälle oder Lethargie können Folgen eines Vitamin B12-Mangels sein.

Besonders Mütter die sich vegan oder vegetarisch ernähren, sollten z.B. mithilfe der Vitalstoffanalyse überprüfen, ob eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 besteht, da es nahezu ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist.

Der erhöhte Jod Bedarf

Baby

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Jod ist ein Spurenelement, welches vom Körper nicht produziert werden kann und in Deutschland oft nicht genug durch die Nahrung aufgenommen wird. Dabei ist es ein echter Alleskönner! Jod ist Bestandteil vieler Schilddrüsenhormone, welche eine entscheidende Rolle bei grundlegenden Stoffwechselprozessen wie Wachstum, Knochenbildung, der Entwicklung des Gehirns sowie dem Energiestoffwechsel spielen. Bis zu 80% des aufgenommenen Jods werden für die Hormonbildung in der Schilddrüse benötigt.

Eine schwangere Frau hat nicht nur einen Mehrbedarf an Jod, da ihre eigene Schilddrüse mehr Hormone produzieren muss, sondern auch, da sie die Versorgung der Schilddrüse des Babys mit übernehmen muss. Denn bereits ab der zwölften Schwangerschaftswoche beginnt diese mit der Hormonproduktion, wofür Jod benötigt wird. Die Jodversorgung des Babys durch die Mutter, welche dadurch ebenfalls einen erhöhten Jodbedarf hat, hält bis in die Stillphase an.

Kommt es durch eine ausbleibende Mehrversorgung mit Jod während der Schwangerschaft zu einem Jod Mangel für Mutter und Kind, sind die Folgen erheblich. Zu wenig Jod bedeutet, der Körper kann zu wenig Schilddrüsenhormone bilden. Das wiederrum wirkt sich negativ auf das Wachstum und die körperliche Entwicklung des Fötus bzw. des Säuglings aus. Man geht davon aus, dass ein Schilddrüsenhormonmangel gerade in frühen Phasen der Entwicklung (Embryonalzeit und Kindesalter) zu schweren physischen und psychischen Unterentwicklungen führen kann. Dazu zählen beispielsweise ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko, die Neigung des Babys zu einer Schilddrüsenunterfunktion, eine gestörte Hirnentwicklung, Wachstumsstörungen, eine verzögerte Lungenreifung, sowie das gesteigertes Risiko eines späteren Hördefizits.

Es ist daher in Deutschland Standard, beim Neugeborenen-Check die Schilddrüsenfunktion zu untersuchen und gegebenenfalls mit einem Jod-Nahrungsergänzungsmittel während der Stillzeit gegenzusteuern. Eine noch bessere Versorgung des Kindes kann jedoch gewährleistet werden, wenn man bereits vor einer Schwangerschaft z.B. mit einer Vitalstoffanalyse untersucht, ob ausreichend Jod im Körper vorhanden ist.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Das Spurenelement Eisen wirkt im gesamten Organismus. Es ist für die Bildung von Hämoglobin notwendig (roter Blutfarbstoff, der Sauerstoff zu den Zellen transportiert), wird zur Blutbildung benötigt, wirkt stimmungsaufhellend und fördert Leistungsfähigkeit und Konzentration. Außerdem wird es für gesunde Haare, Nägel und Haut benötigt. Auch Eisen kann der Körper nicht selbständig produzieren. Daher muss es über eine Ernährung mit Lebensmitteln, wie Fleisch, Rote Bete, Grünkohl, Wirsing, Salat, Hülsenfrüchten und Getreide aufgenommen werden. Auch hier besteht für Vegetarier und Veganer ein erhöhter Bedarf, da pflanzliches Eisen vom Körper schlechter aufgenommen werden kann, als tierisches.

In der Schwangerschaft benötigen Frauen mehr als das doppelte an Eisen. Denn für die Durchblutung des Fötus sowie für eine gesunde Entwicklung müssen bis zu 40% mehr Blut gebildet werden, wozu die Mutter mehr Eisen als gewöhnlich braucht. Eisen ist zum Beispiel sehr wichtig für die Entwicklung des Gehirns des Babys.

Kommt es nun während er Schwangerschaft zu einer Eisenunterversorgung der Mutter sinken die Eisenreserven im Körper und es kann kein neues Blut gebildet werden. Die Folge ist eine Anämie (Blutarmut). Dabei wird weniger Hämoglobin gebildet, was die Bindung von Sauerstoff an die roten Blutkörperchen ermöglicht. Letztendlich kommt es zu einem verringerten Sauerstofftransport im Körper.

Die Auswirkungen sind vielfältig und mitunter gravierend. Neben Müdigkeit, Erschöpfung, Blässe und einer Infektionsanfälligkeit bei der Mutter kann ein Eisenmangel auch ernsthafte Konsequenzen für das Baby haben. Zum einen kann sich die Plazenta nicht richtig entwickeln, was wiederrum zu einer Nährstoff-Unterversorgung des Fötus führt. Zum anderen kann die Blutarmut zu einer schlechten Sauerstoffversorgung des Babys führen.

Die Einnahme von Eisen als Nahrungsergänzungsmittel wird besonders im zweiten und dritten Teil der Schwangerschaft empfohlen, da es meist nicht mehr gelingt, über die Ernährung den erhöhten Eisenbedarf zu decken.

Calcium & Vitamin D3 für  guten Knochenbau

Der Mineralstoff Calcium wird zur Bildung von Knochengewebe und Zahnsubstanz verwendet und sorgt für genügend Festigkeit und Gesundheit von Zähnen und Knochen. Wir nehmen es über Milchprodukte, calciumreiches Mineralwasser und einige Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl oder Lauch auf. Gerade in der Schwangerschaft ist dabei eine Mehrversorgung wichtig.

Vitamin D3 wird hauptsächlich durch ultraviolettes Licht (UVB Strahlen), also Sonnenlicht, in der Haut gebildet. Da es jedoch nicht lange gespeichert werden kann, kann es vor allem in der dunklen Winterzeit schnell zu einem Vitamin D3 Mangel kommen.

Vitamin D3 sorgt dafür, dass Calcium überhaupt erst vom Körper genutzt werden kann, indem es das Mineral vom Darm in die Blutbahn überführt. Dadurch reguliert es zusammen mit Calcium den Calciumspiegel und sorgt für eine gesunde Ausbildung, Reifung und Aktivität der Knochenzellen. Außerdem fördert Vitamin D3 u.a. für die Zunahme von Muskelmasse sowie die Senkung des Blutdrucks.

Wie auch bei den davor genannten Nährstoffen entsteht in der Schwangerschaft ein erhöhter Bedarf an Calcium und Vitamin D3, da das Baby mitversorgt werden muss und die Ausbildung des Ungeborenen einen hohen Verbrauch hervorruft. Besonders wichtig ist genügend Calcium für die Skelettausbildung des kleinen Wesens. Vitamin D3 unterstützt die Wirkung des Calciums, wie oben bereits ausgeführt.

Wichtig ist zu beachten, dass ein Calciummangel dazu führt, dass das Baby der Mutter Calcium aus den Knochen entzieht. Das kann zu langfristigen Folgeerscheinungen für die Mutter führen, die bis hin zu einer Osteoporose gehen können. Daher ist es wichtig zu überprüfen, ob der Körper ausreichend mit Vitamin D3 und Calcium versorgt ist und gegebenenfalls mit einer Ernährungsumstellung oder Supplementierung gegenzusteuern.

Erklärvideo

Hier ein Video von DM, dass nochmal zusammenfast, welche Nährstoffe für Babys wichtig sind und warum. Ergänzend wird auch die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C und Zink während der Schwangerschaft erläutert.

Kann Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft gefährlich sein?

Dass der Bedarf in der Schwangerschaft an Nährstoffen erhöht ist, ist bewiesen. Auch das Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft zur Gesundheit des Babys beitragen können ist allgemein anerkannt. Doch wie bei allen Medikamenten und Wirkstoffen gilt: Die richtige Menge und die richtige Kombination entscheiden über die Wirkung. Am besten ist daher eine Absprache mit dem Heilpraktiker oder Frauenarzt.

Zu viele Vitamine können den Körper sogar belasten, da sie ungenutzt wieder ausgeschieden werden müssen. Ein Vitamin A Überschuss kann gar zu Fehlbildungen beim Baby führen.

Bewiesen ist jedoch, dass alle schwangeren Frauen definitiv Folsäure und Jod benötigen. Es wird eine Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure zur Nahrungsergänzung in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft empfohlen. Die Einnahme von Jod richtet sich stark nach den Essgewohnheiten der Mutter. Daher sollte die Einnahmemenge definitiv mit dem Heilpraktiker besprochen werden. Auch Eisenpräparate sollten nur nach einem durch den Frauenarzt oder Heilpraktiker festgestellten Eisenmangel eingenommen werden.

Wie bereits mehrfach angeführt lohnt es sich daher für Schwangere Frauen eine Vitalstoffanalyse in Betracht zu ziehen. Hier erfährt man genau, von welchem Mikronährstoff man zu wenig oder auch zu viel hat und erhält exakte Rückschlüsse über die optimale Dosis für die eigene Gesundheit und die des Kindes.

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