Vitamin B17: Hoffnung bei Krebs?

Vitamin B17

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Immer mehr Menschen erkranken an Krebs. In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl an Krebspatienten um 50 % erhöht! Die Heilungschancen haben sich jedoch trotz des medizinischen Fortschritts nur geringfügig verbessert und über alle Krebsarten hinweg liegt die Heilungschance einer Chemotherapie bei gerade einmal 3 %.

Kein Wunder also, dass sich Betroffene nach alternativen Heilwegen sehnen. Wer hier recherchiert, findet schnell das Naturtherpeutikum Vitamin B17, auch bekannt als Amygdalin, welches in bitteren Aprikosenkernen vorkommt. Es enthält eine Blausäureverbindung und soll Krebszellen vernichten, aber gesunde Zellen verschonen. Doch was ist Vitamin B17 und hält es auch, was es verspricht?

Was ist Vitamin B17?

Die Suche nach Krebsheilmitteln ist keine Disziplin der Gegenwart und bereits der bekannte deutsche Chemiker Justus von Liebig untersuchte Amygdalin. Er entdeckte, dass Amygdalin Träger des Stoffs Benzaldehyd ist, welches im Reagenzglas Krebszellen angreift und verfasste darüber 1824 einen wissenschaftlichen Beitrag, woraufhin Amygdalin 1834 in das Arzneimittelregister aufgenommen wurde.

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Amygdalin in der Medizingeschichte

Diese Erkenntnisse faszinierten auch die beiden Wissenschaftler Dr. Krebb und Dr. Richardson, welche auf der Suche nach einem Krebsheilmittel, Amygdalin aus bitteren Aprikosenkernen extrahierten. Dr. Krebb war es auch der den Namen Vitamin B17 prägte. Er vergab ihn, da Amygdalin zusammen mit den anderen B-Vitaminen auftritt und ebenfalls wasserlöslich ist. Erst später stellte sich heraus, dass Vitamin B17 gar kein Vitamin ist, doch der Name blieb.

In San Francisco injizierten die beiden Ärzte Krebspatienten Vitamin B17 und berichten in ihren Aufzeichnungen von diversen Heilungen. Daraufhin wurde auch eines der größten privaten Krebszentren der USA, das Memorial Sloan Kettering Cancer Center, aufmerksam und untersuchte Amygdalin. Die Ergebnisse zeigten, dass Vitamin B17 bei Mäusen zwar nicht den Ersttumor, wohl aber Metastasen zerstört. Von der Fachwelt blieb dies leider weitestgehend unbeachtet, da kein Versuch an Menschen durchgeführt wurde.

Chemischer Aufbau

Chemisch besteht Vitamin B17 aus zwei Glukoseeinheiten: Benzaldehyd und Cyanid. Beide Stoffe sind giftig, bilden zusammen jedoch eine stabile Verbindung und sind für den Körper unschädlich.

Vitamin B17

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Wie wirkt Amygdalin bei Krebs?

Wie eben bereits festgestellt liegt Vitamin B17 in einer stabilen, für den Körper ungefährlichen Form vor. Diese stabile Verbindung kann nur durch eine Substanz im Körper aufgebrochen werden: β-Glucosidase. Das Enzym kommt jedoch ausschließlich in Krebszellen vor. Krebszellen ernähren sich zudem überwiegend von Zucker. Da Amygdalin auch aus einem Zuckermolekül besteht, ist es für Krebszellen Nahrung und wird von diesen angezapft.

Kommt insofern das harmlose Vitamin B17 in der Krebszelle mit Wasser und dem Spaltenzym β-Glucosidase in Verbindung, werden Cyanid und Benzaldehyd freigesetzt. Diese giftigen Substanzen greifen nun die Krebszelle an und vernichten diese.

Damit jedoch nur die Krebszelle und keine anderen Körperzellen angegriffen werden, hat die Natur unseren gesunden Zellen ein Schutzenzym gegeben, welches in den Krebszellen nicht vorhanden ist. Dieses heißt Rhodanese und kann Cyanid und Benzaldehyd bis zu einer gewissen Menge neutralisieren, indem es sie sofort in das Nebenprodukt Thiocyanat umwandelt. Das Nebenprodukt ist sogar gesundheitsförderlich und für den Körper nützlich.

Ist Vitamin B17 giftig?

Amygdalin giftig

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Es wird davon ausgegangen, dass wie oben beschrieben Vitamin B17 in seiner stabilen Form ungefährlich ist und nur Krebszellen angreift. Dennoch gibt es Stimmen, welche behaupten, dass hohe Dosierungen von bitteren Aprikosenkernen als Vitamin B17-Quelle zu einer Cyanid-Vergiftung und sogar zum Tode führen kann.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum rät daher von der Behandlung mit Amygdalin aus bitteren Aprikosenkernen ab. In den Giftnotrufzentralen in Berlin, Göttingen, Erfurt, Freiburg und München wurden von 2006 – 2015 rund 200 Vergiftungsfälle durch den Verzehr bitterer Aprikosenkerne behandelt.

Dennoch darf man Amygdalin nicht mit Blausäure oder Zyankali gleichstellen. Denn es liegt in den bitteren Aprikosenkernen nicht in isolierter Form vor, sondern entsteht erst im Stoffwechselprozess. Zudem besitzt unser Körper neben dem Enzym Rhodanase die Fähigkeit, Cyanid direkt über die Haut und den Urin auszuscheiden.

Auch wenn die Gefahr sich mit bitteren Aprikosenkernen zu vergiften gering ist, ist es extrem wichtig, die Dosierempfehlungen nicht zu überschreiten.

Anwendung mit Aprikosenkernen

Krebb und Richardson identifizierten bittere Aprikosenkerne als die ideale Vitamin B17 Quelle, da sie einen sehr hohen Amygdalin-Gehalt haben. Doch schon im alten China wurden bittere Aprikosenkerne als Heilmittel verwendet, denn sie enthalten neben Vitamin B17 Vitamin C, E, Eisen und Zink.

Einnahmeempfehlung

Aprikosenkern

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Die bitteren Aprikosenkerne sollten bei der Einnahme gründlich gekaut und eingespeichelt werden. Denn das enthaltene Vitamin B17 kann am effektivsten über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Eine optimale Wirkung der Kerne erreichen Sie durch eine kombinierte Einnahme mit Aprikosen, Papayas oder auch Traubenkernextrakt.

Da Amygdalin nach einer Stunde bereits nahezu komplett abgebaut ist, wird empfohlen die Kerne auf den ganzen Tag verteilt zu sich zu nehmen. Dabei gilt die Empfehlung max. 30 bis 35 Kerne pro Tag (max. 6 Stk. / h) um Leber und Entgiftungssystem nicht zu belastauszuschließen.

Allergien und Wechselwirkungen

Doch Vorsicht, wie alle Lebensmittel können auch die bitteren Aprikosenkerne Allergien auslösen. Daher sollten Sie zum Test immer erst einmal ein bis zwei Kerne zu sich nehmen und genauestens darauf achten, ob Ihr Körper darauf reagiert. Wird Ihnen schwindelig oder übel, weist das auf einen gestörten Cyanid-Stoffwechsel hin. Dann sollten Sie von der Einnahme der Kerne absehen!

Fazit

Schlussendlich muss festgehalten werden, dass leider nicht bewiesen ist, ob Vitamin B17 tatsächlich Krebs heilen kann. Übereinstimmende Berichte, diverse Heilerfolge und die Zahl an Personen weltweit, die Amygdalin vertrauen sprechen eine gemeinsame Sprache. Dennoch handelt es sich bei bitteren Aprikosenkernen nicht um die Waffe, welche Krebs alleine besiegen kann.

Sicher es hilft, doch nicht jedem gelingt es mit Vitamin B17 den Krebs-Kampf zu gewinnen. Es ist ein Zusammenspiel aus innerer Einstellung, Lebensweise, ärztlicher Betreuung und eben auch Naturtherapeutika. Und unter diesen kann Vitamin B17 durchaus als der Krebs-Spezialist betrachtet werden.

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